Wollträume   2024

exklusiver Wollmarkt myhive

Wienerbergstraße 11

1100 Wien

9. - 10. 03. 2024   von 10 -18 Uhr

Samstag meet your Designer

Sonntag 14 Uhr Modenschau

 

 

Lunzer Webermarkt 2024

2. bis 4. 8. 2024

Fr.  2. 8. 24   17 -19 Uhr

Sa. 3. 8. 24   10 -18 Uhr

So  4. 8. 24   10 -17 Uhr

 

Die Pflanzenfärberei gehört zu einem der ältesten Handwerke, wurde aber durch die chemischen Farben verdrängt.
Heute gibt es wieder mehr Menschen, die dieses Handwerk pflegen und leben.

Die Natur beherbergt einen unermesslichen Reichtum an Pflanzen die Farbstoffe enthalten. Wie zum Beispiel:

  • Wurzeln: Krappwurzel, Rhabarberwurzel
  • Blüten: Tagetes, Färberkamille
  • Blätter: Birke, Nuss
  • Hölzer: Gelbholz, Rotholz, Blauholz
  • Schalen: Nuss, Zwiebelschalen
  • Samen: Orlean
  • Rinden: Apfelbaumrinde
  • ganze Pflanzen: Brennessel, Johanneskraut, Rainfarn

 

Ein ganz wichtiger Farbstoff ist das Indigo zum Blaufärben und der einzige tierische Farbstoff, den ich verwende, kommt von der Schildlaus - Cochenille.
Ob heimische oder exotische Färbedrogen, es ist eine Faszination diese Vielfalt zu entdecken und mit ihr zu arbeiten.

Der Färbevorgang ist ein immerwährender Wandlungsprozess, bei dem alle Sinne in Anspruch genommen werden.

Von der frischen oder getrockneten Pflanze, die mit Wasser vermischt und dann gekocht wird, von der Intensität des Farbbads, vom ersten Tuch und wie die Farbe auf der Seide aufzieht, vom Schwemmen und Waschen, von der Fixierung mit Essig, vom Trocknen bis schließlich hin zum fertigen gebügeltem Tuch.


Färben mit Pflanzenfarben braucht vieles um zu werden:

  • viel Zeit und vor allem Geduld
  • keine fixierten Vorstellungen wie die Farben werden sollen,
  • Wissen, Neugier und Bereitschaft fürs Experimentieren
  • gutes Einteilungsvermögen
  • Aufmerksamkeit und vor allem aber Liebe für diese Arbeit.


Da Pflanzen sehr sensibel auf die Umwelt reagieren, ist es immer eine Herausforderung, da ich nicht wie bei synthetischen Farben mit einer bestimmten Farben rechnen kann. Ich verwende auch keine giftigen Zusätze und verzichte dadurch auf viele Farbnuancen, aber mir ist es wichtiger die Umwelt nicht zu belasten. Außerdem erreiche ich auch so eine unendliche Anzahl vieler kräftiger bis zarter Farbtöne.
Diese Faszination fürs Färben hat mich seit meinem ersten gefärbten Zwiebelschalentuch nicht mehr losgelassen.
In den letzten 20 Jahren habe ich ungefähr 80 verschiedene Naturmaterialien ausprobiert.

Ich habe mich auf das Färben von Seide spezialisiert und arbeite mit den verschiedensten Seidenstärken und Größen, den unterschiedlichsten Seidenqualitäten wie Pongeseiden, Chiffonseide, Wildseide, Seidenjersey, Crinklechiffon...

Seit ein paar Jahren färbe ich auch Seiden-, Alpaka- und Lacegarne die ich dann auch verstricke. So sehe ich wie unterschiedlich jedes Färbegut die Farbe annimmt. Egal ob heimische oder exotische Pflanzen - es ist faszinierend zu sehen wie eine Farbe entsteht. Besonders auf Seide entfaltet die Pflanzenfarbe ihre volle Leuchtkraft. Das Wichtigste war und ist mir, mit natürlichen Materialien und ohne giftige Zusätze zu färben. Erst mit der Zeit wurde mir bewusst, dass sehr viele Färbepflanzen auch Heilpflanzen sind. Es ist immer gut zu spüren, welche Ausstrahlung und Harmonie Naturfarben haben.

Das Färben mit Pflanzenfarben hat mein Leben unendlich bereichert, sensibler gemacht und meine Wertschätzung der Natur gegenüber intensiviert. Ich sehe welche Schätze die Natur uns täglich bietet, und freue mich über die vielen Menschen denen ich dadurch begegnet bin und begegnen werde. Es bekräftigt mich, meinem Gespür zu folgen,denn ich färbe mit Leidenschaft, Freude, Liebe und mit all meinen Sinnen